Türen - Ein Über­blick

Einbrüche erfolgen bevorzugt durch Türen, so dass der Sicherung von Türen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Nach einer Studie der Polizei sollte eine Tür so beschaffen sein, dass sie einem Einbruchsversuch mindestens mehrere Minuten lang Widerstand bietet.

Nach Schätzungen der Polizei können etwa 8 von 10 in Deutschland verwendete Haustüren mit einfachem Hebelwerkzeug aufgebrochen und ohne weiteres überwunden werden. Eine Tür gibt hierbei an ihrer schwächsten Stelle nach. Dementsprechend dürfen einzelne Bestandteile einer Tür nicht isoliert voneinander betrachtet werden, sondern müssen aufeinander abgestimmt sein.

Bestandteile

Die Tür als einbruchhemmendes Element besteht im Wesentlichen aus dem Türblatt oder einer entsprechenden Rahmenkonstruktion mit Füllung sowie verschiedenen Komponenten wie Bänder, Einsteckschloss, Schließzylinder, Türschilder, Schließbleche und ggf. Zusatzverriegelungen (hier: Kastenschloss mit Sperrbügel und Querriegel mit Sperrbügel). Hinzu kommen die Zarge und ihre Komponenten als Gegenlager zum Schloss-Riegel und zur Befestigung der Bänder.

Die nachfolgende Abbildung verdeutlicht den grundsätzlichen Aufbau einer Wohnungstür.

Über folgende Auflistung gelangen Sie zu einer Beschreibung der einzelnen Bestandteile von Türen: 

Nachrüstung von Türen

Verfügt eine Tür über eine zu geringe Einbruchhemmung und soll nicht komplett ausgetauscht werden, bieten sich mehrere Maßnahmen der sicherungstechnischen Nachrüstung an. Hierbei ist jedoch zunächst zu prüfen, ob das hinzuzufügende Element die gewünschte Wirkung erzielen kann und ob weitere Maßnahmen zur Sicherung notwendig sind. Nachrüstprodukte sollten zuallererst an den Schwachstellen der Gesamtkonstruktion ansetzen.

Die Industrie bietet ein umfangreiches Angebot an Zusatzabsicherungen für private Wohnungen. Die Auswahl eines hochwertigen und im speziellen Falle geeigneten Produktes wird hierdurch erheblich erschwert. Das einfache Anschrauben eines Produktes aus dem Selbstbedienungsladen ist, sei es noch so preisgünstig, verhängnisvoll für die Sicherheit des zu schützenden Objektes, wenn es an der fachlichen Qualifikation für die Beurteilung des Risikopotentials und die fachgerechte Montage mangelt. Die Gütezeichen DIN, RAL oder VdS stehen zwar für geprüfte Qualitätsprodukte, garantieren die Wirkung der Produkte jedoch nur bei einem fachgerechten Einbau.

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Eine vergleichsweise einfache Form der Nachrüstung an Türen ist der Austausch des Schlosses inkl. Schließzylinder und des Schließblechs. Das Schließblech sollte durch ein Sicherheitsschließblech ersetzt und fachgerecht befestigt werden. Bei Verwendung von Stahlzargen sind zusätzlich geeignete Verstärkungsplatten zu befestigen.

Auch die Montage von Zusatzsicherungen wie Querriegelschlösser oder Kastenschlösser kann nachträglich erfolgen, sollte aber in jedem Fall von einem Fachmann durchgeführt werden. Nur so ist eine einbruchhemmende Wirkung gewährleistet und es entstehen keine ungewünschten Beschädigungen an Türblatt und Rahmen.

Bei Schiebetüren bieten sich neben Kastenschlössern auch Profilleisten an, die auf die Laufschiene gelegt werden und so die Schiebetür blockieren.

An besonders leichten und wenig robusten Türen kann der Austausch des Türblattes oder dessen Verstärkung Voraussetzung für die sinnvolle Montage von Nachrüstprodukten sein. Nur eine solide Tür- und Rahmenkonstruktion ermöglicht den sicheren Halt und den Einbau widerstandsfähiger Schlösser.